Bei meinen Fahrten über Land begegne ich einem Mann der Sondereinheit Berkut. Er wurde von Kiew in die Region Charkiw abkommandiert. Er ist einer von denen, die dafür sorgen sollen, dass die Präsidentenwahlen ordnungsgemäß und ruhig durchgeführt werden. Ich frage ihn, wie das denn vor Wochen gewesen sei, als die Berkut-Einheit in Kiew und die Demonstranten zusammengestoßen seien. Er sagt nicht viel. Entschuldigt sich vielmehr dafür, dass er nicht raisert ist, weil er die ganze Nacht Wache gehalten habe. Seine Füße stecken in Schlappen. „Wir müssen alle Menschen in der Ukraine schützen, auch die, die Molotow-Cocktails und Steine auf uns geworfen haben.“ Ein Kamerad von ihm ist gerade umgekommen. Mit Waffen könne man nichts erreichen, nur mit Dialog. Seine Augen blicken melancholisch als er sagt: „Sie wussten nicht, was sie tun.“